Die Fakten zum geplanten Besucherzentrum!

Sonntag, den 28. Februar 2021 um 13:14 Uhr

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Die Fakten zum geplanten Besucherzentrum!

Die CDU Münzenberg thematisiert derzeit in ihren Onlineforen bzw. Pressemitteilungen Planungen zu einem angedachten Besucher- und Bürgerzentrum in Münzenberg und suggeriert hierbei, dass es sich um ihre Initiative hierzu handele, empört sich der FWG-Fraktionsvorsitzende Ronald Berg.

Entgegen dieser Annahme wurden die Grundlagen für die gemeinsamen Planungen zwischen der Schlösserverwaltung (VSG) und der Stadt Münzenberg bereits im Jahr 2009 in der damaligen Tourismuskommission in Zusammenarbeit mit dem Magistrat thematisiert. Die Notwendigkeit eines Besucherzentrums mit Ausstellungsfläche einschließlich öffentlicher Toiletten für die zahlreichen Besucher der Burg Münzenberg ist daher schon lange bekannt. Die Umsetzung dieses Vorhabens scheiterte zunächst an einem hierfür geeigneten Grundstück. Bereits damals gab es die Zusage der Schlösserverwaltung, dass, wenn die Stadt ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stelle, man bereit sei, dieses Bauvorhaben auf eigene Kosten zu realisieren. Auch stand seinerzeit das nunmehr angekaufte Grundstück schon einmal zum Verkauf, allerdings lehnte der Amtsvorgänger der jetzigen Bürgermeisterin aus städtischer Sicht einen Kauf dieses Grundstückes ab.

Ronald Berg, selbst ehemaliges Mitglied der Tourismuskommission und des Magistrates entdeckte nun Anfang 2019 zufällig in einem Immobilienportal den Hinweis, dass das betreffende Grundstück erneut zum Kauf angeboten wurde und informierte hierüber die Bürgermeisterin und den Magistrat. Durch das Verhandlungsgeschick unserer Bürgermeisterin konnte das Grundstück dann für die Stadt gesichert werden.

Bereits in der Sitzung des BÖP-Ausschusses am 06.03.2019 wurde eingehend über das bis dahin entwickelte Konzept, verbunden mit einem Ankauf des Grundstückes, diskutiert. Auch die Pläne der VSG das Besucherzentrum betreffend wurden vorgestellt. Der Kauf des Grundstückes sollte über die Hessenkasse refinanziert werden. Es bestand Einvernehmen dahingehend, dass durch den Ankauf des Grundstückes die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die VSG das Besucherzentrum unter Mitwirkung der Stadt Münzenberg auf eigene Kosten plant und realisiert.

Kurze Zeit danach erklärte sich ein Bürger der Stadt Münzenberg bereit, der Stadt im Rahmen eines Bauvorhabens oder Ähnlichem eine großzügige Spende zukommen zu lassen, sofern es ihm erlaubt werde, in räumlicher Verbindung mit dem in Frage kommenden Objekt eine Gedenktafel zur Erinnerung an ein verstorbenes Familienmitglied anbringen zu dürfen.

In der Stadtverordnetenversammlung am 02.04.2019 wurde daraufhin auf Antrag der SPD mehrheitlich beschlossen, dass der Kauf des für die Errichtung des Besucherzentrums vorgesehenen Grundstückes nicht über die Hessenkasse finanziert werden solle, sondern durch die angekündigte Spende. Hierdurch wurde ein neuer Sachverhalt geschaffen, dessen Umsetzung auch in rechtlicher Hinsicht geklärt werden musste, insbesondere die Frage der Fördermittel zur Sanierung der restlichen Stadtmauer in diesem Bereich sowie die notwendige Übereignung des Grundstücks an die VSG waren zu prüfen. Die Gespräche seitens der Stadt Münzenberg mit der VSG im Zusammenhang mit der Planung und Umsetzung des Besucherzentrums wurden fortgeführt und es erfolgten regelmäßige Berichterstattungen anlässlich der Stadtverordnetenversammlungen.

Es bestand weiterhin über den gesamten Zeitraum hin Einvernehmen dahingehend, dass der eingeschlagene Weg zur Errichtung des Besucherzentrums seitens der VSG auf deren Kosten und unter Einbeziehung der Stadt Münzenberg weiter gefördert wird.

Nunmehr verfolgt die CDU Münzenberg – abweichend von der bisherigen Beschlusslage – die Errichtung des Besucherzentrums durch die Stadt Münzenberg selbst als Bauherr mit den sich hieraus ergebenden Konsequenzen, auch in Bezug auf Folgekosten.

Unabhängig davon, dass der nunmehr seitens der CDU Münzenberg angedachte Weg sicherlich nicht dazu führen wird, dass mit einer Realisierung des Projektes zu einem früheren Zeitpunkt gerechnet werden kann, sind die Bestrebungen der CDU – Münzenberg, eine behindertengerechte Begegnungsstätte im Stadtteil Münzenberg zu verwirklichen, zu begrüßen. Allerdings bestehen erhebliche Bedenken bezüglich des insoweit angedachten Standortes. Seit über 30 Jahren fordert die FWG Münzenberg die Errichtung einer solchen Veranstaltungsstätte, deren Umsetzung allerdings bisher immer an dem Veto der CDU und der SPD gescheitert ist. Das hierfür stets angedachte Grundstück „Im Eiloh“ unmittelbar in der Nähe der Sporthalle sowie des Feuerwehrgerätehauses wäre für solche Zwecke sofort bebaubar, zumal auch bereits Parkplätze vorhanden sind. Auch ein Jugendraum wäre dort wegen der Nähe des Sportplatzes wesentlich sinnvoller.

Die Umkehr der CDU Münzenberg von der bisher selbst mitgetragenen Beschlusslage legt die Vermutung nahe, dass hier nicht nur ausschließlich den Interessen der gesamten Bevölkerung von Münzenberg Rechnung getragen werden soll.

Ronald Berg
Fraktionsvorsitzender
FWG Münzenberg