Gegen Windkraftanlagen in Burgnähe

Montag, den 20. Juli 2015 um 19:34 Uhr

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FREIE WÄHLER starteten  Aktion „Gegen Windkraftanlagen in Burgnähe“

Mit den Folgen  der Energiewende beschäftigten sich die Freien Wähler auf ihrem Info-Stand während des Hessentages in Hofgeismar.  Neben den Protest gegen die geplante Südlinktrasse, bei der eine bis zu einem Kilometer breite Schneise für Mega-Strommasten quer durch Hessen geschlagen würde, wurden auch Protestunterschriften gegen die Planung eines Windparkes im „Märchenwald Kellerwald“ gesammelt.  Auch das nationale Denkmal  „Burg Münzenberg“ wurde thematisiert. Hier ist ebenfalls zu befürchten dass die Ansicht auf eine einmalige kulturhistorische Landschaft rund um die Burg durch die mit aller Macht forcierten Energiewende bereits  in Kürze zerstört sein dürfte. Die aktuellen Planungen lassen nichts Gutes verheißen, so der Wetterauer FW-Vorsitzende Ronald Berg. Unser Wetterauer Wahrzeichen liegt mir sehr am Herzen. Wir fordern daher von der Landesregierung einen Schutzpuffer von mindestens 5 Km rund um die Burg. Es kann nicht sein, das dieses überragende Zeugnis des Mittelalters zukünftig von über 206 m hohen Windkraftmonstern, die in Wohnbach bereits im Genehmigungsverfahren sind, bald dominiert wird. Die Anwesenheit von vielen Landtagsabgeordneten während des Hessentages nahm Berg deshalb zum Anlass um mit Gesprächen und dem Zeigen von Fotomontagen,  Abgeordnete aller Parteien auf dieses Thema zu sensibilisieren. Das Baugesetzbuch muss sofort geändert werden, so die Forderung der FW. Als der Gesetzgeber mit den Ausnahmeregelungen des §35 BauGB versuchte, den Technologien der „erneuerbaren Energie“ Starthilfe zu geben, kann er folgendes Szenario wohl kaum beabsichtigt haben: In den letzten Jahren haben sich Windkraftanlagen mit über 200 m Höhe zu großtechnischen Industrieanlagen entwickelt. Dies ermöglicht, dass derzeit Landwirte nach § 35 BauGB über 200 m hohe Industrieanlagen ohne Beteiligung der Bevölkerung auf ihre Äcker bauen dürfen. Das ist in meinen Augen einfach ein Skandal, so Berg. Auch sei man gespannt auf die in Kürze geplanten Offenlegung der neuen Windvorrangflächen. Wenn es nach den Wünschen des RP Gießen ginge,  sollen in Bellersheim und Obbornhofen ebenfalls Windparks in Burgnähe bzw an den Gemarkungsgrenzen von Münzenberg entstehen. Paradoxerweise warben beide betroffenen Kommunen auf dem Hessentag um die Gunst von Touristen wegen ihrer „unberührten Landschaften“.

Das Vorhaben der Landesregierung mit aller Gewalt zwei Prozent der hessischen Landesfläche mit weit sichtbaren Windrädern zu verspargeln, sehe ich als großen Denkfehler, so Berg. Wir sind natürlich auch für die Energiewende. Nur braucht die eben auch Zeit um nach Technologien zu forschen und zu entwickeln, die keine Landschaften verschandeln und zerstören. Hier wären vermutlich die hohen Subventionen besser aufgehoben.